Wer in einem
Mercedes-Benz CLK-Cabriolet sitzt, ist bei einem Gewitter vor einem
Blitzeinschlag genauso sicher wie die Insassen in einem Wagen mit festem
Dach. Umfangreiche Untersuchungen am Institut für Hochspannungstechnik der
Technischen Universität Berlin haben ergeben, dass die spezielle
Konstruktion des CLK-Verdecks aus Stahl und Aluminium, deren Hauptlager
über jeweils drei Befestigungspunkte mit der Karosserie verbunden sind,
ausreichen, um den Innenraum gegen das starke elektrische Feld eines
Blitzes abzuschirmen. In der Dachkonstruktion wirken die Längs- und
Querstreben der Verdeckstruktur wie ein "Faradayscher Käfig", der
die elektrischen Ströme außen an der Karosserie abfließen lässt (benannt
nach dem britischen Physiker Michael Faraday (1791-1867). Im Fahrzeuginneren
entsteht dann ein "feldfreier Raum". Feldkräfte sorgen für
Influenzladungen auf der Oberfläche des Leiters, wo elektrische Feldlinien
beginnen oder enden. Gleichnamige Ladungen orientieren sich im
größtmöglichen Abstand voneinander und wandern deshalb auf die Außenseite
des Leiters: Das Innere des Käfigs bleibt feldfrei, die Insassen sind vor
Blitzen geschützt.
Um die Sicherheit des geschlossenen CLK-Cabriolets zu testen, schalteten
die Wissenschaftler im Labor mehrere Dutzend Blitze, die Spannungen bis zu
1,4 Millionen Volt erreichten. Dies zeigte, dass die Verdeckstruktur einem
Faradayschen Käfig gleichkommt und der Blitzstrom über das Verdeckgestänge,
die Karosserie und die Reifen zur Erde abgeleitet wird. Nebenbei stellte
man fest, dass auch die Bordelektronik "dank zuverlässiger
Abschirmung" geschützt und voll funktionsfähig blieb.
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