News rund ums Auto

!Terroropfer zählen mehr als Verkehrstote

Selbst Appelle und Polizeikontrollen können Frankreichs Autofahrer nicht abschrecken: Im nächsten Jahr wählen die Franzosen ihren Staatspräsidenten, und es zählt zu den Traditionen, dass der neu gewählte Mann im Élysée eine Amnestie für kleine Straftaten ausspricht - auch für Verkehrsdelikte. Somit werden beispielsweise zahlreiche Strafzettel für falsches Parken annulliert. Die Folgen: Die Franzosen parken, wo sie wollen, sie rasen und kümmern sich nicht um Polizeikontrollen. Und auch der "Papillon", der so genannte Schmetterling unterm Scheibenwischer fürs Falschparken, fliegt zerknüllt weg.
Staatschef beugt sich den Autofahrern
Kein Politiker, vom amtierenden Staatschef Jacques Chirac über seinen linken Premier Lionel Jospin bis hin zu rechten und linken  Außenseitern, will sich den Zorn der rasenden Wähler zu ziehen. So wird die Amnestie kommen. Ein Pariser Polizeioffizier enttäuscht: "Die 6 000 Toten von New York haben Frankreich in Panik versetzt, 7 600 Verkehrsopfer bringen sie nicht einmal zum Nachdenken."
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Navigation für Fußgänger

Für viele Autofahrer ist ein Navigationssystem mittlerweile eine absolute Notwendigkeit. Möglicherweise demnächst auch für Fußgänger. Das entsprechende Navigationssystem heißt “Arreal” und wurde von Informatikern der Saar-Uni in Saarbrücken entwickelt. Bei der Suche eines Büros in einer fremden Stadt, eines bestimmten Terminals am Flughafen oder der Zulassungsstelle einer Kreisverwaltung soll die Navigation helfen.
Infos über Gebäude und Gebiet abrufbar
Erstmalig soll mit dem System die Navigation im Freien und die in Gebäuden möglich sein: im Freien nutzt ARREAL das bestehende Satellitensystem zur Ortsbestimmung – wie bei der Autonavigation -, im Gebäude navigieren spezielle Infrarotsender den Fußgänger. Zuerst muss aber noch eine Infrastruktur geschaffen werden. Neben der reinen Navigationsaufgabe beantwortet das System auch Anfragen zu Gebäuden in der unmittelbaren Umgebung: wendet man sich mit dem Gerät in die entsprechende Richtung, kann man zusätzliche Infos abrufen etwa über das Innenleben des Gebäudes.
Navigationsdisplay sitzt in der Brille
Dies ermöglicht eine nahtlose Verbindung zwischen realer und virtueller Welt. Die Hauptkomponenten des ARREAL-Systems: ein leicht zu tragender Rucksack, ein Mini-Monitor, der  an der Brille des Benutzers befestigt werden kann, und eine speziell entwickelte Zweiknopf-Bedieneinheit. ARREAL ist ein Sonderforschungsprojekt, dessen Serieneinsatz unbestimmt ist.

Den Stau präzise vorhersagen

 

200 Milliarden Mark jährlich Staukosten -  neben Zeitverlust beinhaltet dies auch noch täglich 33 Millionen Liter vergeudeten Sprit. Volkswirtschaftlich ein Desaster. Viele Wissenschaftler versuchen deshalb die Staus rechtzeitig zu erkennen. Eine mehrfach ausgezeichnete Lösung präsentiert Diplom-Physiker Roland Chrobok, Stauforscher an der Mercator-Universität in Duisburg, der mehrere Verfahren zur Datenanalyse verknüpft. Mit dieser Methode lassen sich nun erstmals Verkehrsprognosen erstellen, die nie mehr als 15 bis 20 Prozent vom realen Verkehr abweichen. Unter Mithilfe von Online-Simulationen soll es künftig möglich sein, das Verkehrsaukommen bis zu einer Stunde vorherzusagen.
Zuverlässige Kurzzeitprognosen sind möglich
Roland Chrobok analysierte dazu Verkehrsdaten aus drei Jahren, die aus so genannten Induktionsschleifen - eine Art Metalldetektor - in der Duisburger Innenstadt und von umliegenden Autobahnen stammen. Um die Aussagekraft zu erhöhen, verknüpfte der Physiker Elemente der Heuristik und der Kurzzeitprognose: Während die Heuristik nach wiederkehrenden Abläufen im Verkehr sucht, berücksichtigt die Kurzzeitprognose auch unvorhersehbare Ereignisse und stützt sich auf hochaktuelle Messwerte.
Pilotversuch startet in Nordrhein-Westfalen
Beispielsweise kann ein umgestürzter LKW den "normalen" Verkehrsfluss von einer Minute auf die andere beeinflussen. Erstmals eingesetzt wird das Verfahren demnächst in Nordrhein-Westfalen. Chroboks will sein Prognoseverfahren noch weiter verbessern und seine Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter von "Staupapst" Michael Schreckenberg vorbereiten.

 

Parkdellen schnell beseitigen

 

Altensteig - Kleinere Blechschäden, wie Hagel- oder Parkdellen, können künftig schnell beseitigt werden. Ohne ein Karosserieteil zu montieren, ohne spätere Rostprobleme und ohne viel Aufwand. Möglich macht es ein Infrarotlaser des Kraftfahrzeugtechnischen Instituts (KTI) in Altensteig. Das gesamte Reparatur-Set besteht aus einem Handgerät mit Auslösetaste und einem Steuergerät zum Einstellen von Temperatur, Bestrahlungsdauer und weiterer Parameter über Touchscreen.
Dellen dürfen nicht zu tief sein
Will man eine Delle beseitigen, muss man die Schadstelle zuerst reinigen, dann das Handgerät über die Delle positionieren. Die Infrarotstrahlen gehen durch den Lack und treffen auf das Blech, dort wandeln sie sich in Wärme um, das Blech dehnt sich nach oben aus. Nach wenigen Sekunden kühlt sich die Reparaturstelle wieder ab. Karosserieform und Dellengröße bestimmen den Erfolg der Reparatur: Die Dellen dürfen nur bis zu einem Zentimeter Durchmesser haben. Noch ist das System in der Erprobung, Kaufpreis und Markteinführung stehen derzeit noch nicht fest.

 

Todesursache Fahrbahnbelag

 

Regen wird von Autofahrern oft unterschätzt. Ist der Fahrbahnbelag zusätzlich noch schlecht, kann sich das Unfallrisiko verdoppeln. Autofahrer haben dann keine Chance mehr zu reagieren: Spurrillen, ungenügende Querneigung der Straße oder zu glatte Straßenbeläge sind kaum zu erkennen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Kölner Instituts für Straßenverkehr. An gefährdeten Straßenabschnitten kommt es demnach bei Nässe immer wieder zu schweren Unfällen mit Getöteten oder Schwerverletzten. Vor und hinter diesen Unfallschwerpunkten ereignen sich dagegen nur vereinzelt Unfalle, obwohl die Fahrbahn ebenfalls nass ist.
Empfehlung: “80” bei Nässe
Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass sich 41 Prozent aller Unfälle bei Nässe ereignen. Ist es dann auch noch Dunkel, steigen die Unfallzahlen auf Landstraßen auf 43 Prozent, Innerorts auf 47 Prozent. Die Forscher haben auch festgestellt, dass Autofahrer bei Nässe ihre Geschwindigkeit nicht verringern und zudem nicht genügend Abstand halten. Messungen ergaben: bei nasser Fahrbahn wird sogar etwas schneller gefahren wird als bei trockener. Erst bei strömendem Regen nehmen Autofahrer das Gaspedal zurück. Die Verkehrsforscher empfehlen deshalb für Landstraßen: Generelle Höchstgeschwindigkeit “bei Nässe" 80 km/h.

 

Luftqualität in Echtzeit

 

Ein Computer mit Internetanschluss genügt, um sich über die Luftqualität zu informieren: Das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht im Web ab sofort aktuelle Messdaten zur Luftbelastung in Deutschland (www.umweltbundesamt.net/immission). Unter der Rubrik "Aktuelle Immissionsdaten" lassen sich die Schwefeldioxid-, Stickstoffdioxid und Ozonkonzentrationen für ganz Deutschland abrufen. Die Karten werden alle drei Stunden aktualisiert und umfassen mehr als hundert Messstationen. Der Ozonwert wird im Sommer ab Mittag stündlich bereitgestellt.
Luftwerte bald in ganz Europa Pflicht
Zusätzlich bietet das UBA Mittel- und Maximalwerte des Vortages sowie tägliche Ozonprognosen. Mit der Veröffentlichung erfüllt das UBA die geltende Informations-Verpflichtungen der Europäischen Union: Artikel 8 der EU-Umweltrichtlinie besagt, dass alle Mitgliedstaaten die Öffentlichkeit regelmäßig und aktuell über die Belastung der Luft informieren müssen.

 

Müde Autofahrer werden geweckt

 

Wer hinter dem Steuer herzhaft gähnt, wird künftig jäh aus seinen Träumen gerissen: schrille Töne oder ein grelles Warnlicht alarmieren den Autofahrer, wenn er einzuschlafen droht. Möglich macht dies eine Entwicklung des Automobilzulieferers TRW Automotive Electronics and Components. Gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen Biosys AB – Hersteller von medizinischen Produkten - entstand als Nebenprodukt der Sitzbelegungserkennung über Sitzmatten das Einschlafwarnsystem.
Duftmarke für müde Autofahrer
Biosys hat Erfahrungen mit Matten in Krankenbetten, die das berührungslose Messen von Puls und Blutdruck bei bettlägerigen Patienten erlauben. Zahlreiche Versuche haben gezeigt, dass dieses Verfahren trotz Bewegungen des Fahrers oder Erschütterungen des Fahrzeugs zuverlässig funktioniert. Sobald der Fahrer in die “Ruhephase” eintritt, könnte als Muntermacher auch die Klimaanlage anspringen, die dem Fahrer eiskalte Luft oder einen anregenden Duft ins Gesicht bläst.

 

Warnung vor Unfall-Schwerpunkten

 

Wer in den nächsten Monaten im Kreis Höxter unterwegs ist, sollte sich nicht über einzelne, leere Polizeiautos am Straßenrand wundern. Mit dieser Aktion will die Polizei gegen die hohen Unfallzahlen vorgehen: Die Attrappe eines uniformierten Polizisten oder das äußere Erscheinungsbild eines auffälligen Streifenwagens (grünweiß und Blaulicht) sollen nach Ansicht von Experten das Verkehrsverhalten verbessern und damit die Verkehrssicherheit steigern.
Fön kann auch abschrecken
Diese Ansicht bestätigt auch ein Ereignis aus England: Mit einem handelsüblichen Fön, der so aussieht wie eine Radarpistole, zwang ein Arbeitsloser vier Tage lang Raser in die Bremse. Der "Verkehrspolizist" lies sogar das Elektrokabel des Föns aus dem Mantel hängen, so als wäre es an einem Messgerät angeschlossen. Kein Autofahrer erkannte die Attrappe. Die Zahl der Temposünder reduzierte sich enorm. Neidisch auf die Idee war die echte Polizei: Sie installieren daraufhin eigene Radargeräte.

                                                                                                            
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